Die Geschichte der Ape

1884 gründete Rinaldo Piaggio in Sestri Ponente bei Genua einen Schreinereibetrieb für den Innenausbau von Eisenbahnwagons und Hochseeschiffe. Schnell entwickelte sich die Firma hin zu Lizenzbauten von Schienenfahrzeugen und Seilbahnkabinen, Flugzeugmotore, Hubschrauber und Flugzeugen.

1924 errichtete Piaggio ein neues Werk mit eigenem Flugfeld in Pontedera Provinz Pisa und widmete sich mehr und mehr der Produktion von Kriegsgeräten und Militärflugzeugen.

Das Werk wurde im 2. WK mehrfach bombardiert und zerstört.

Ab 1944 begann Piaggio im Zuge des Wiederaufbaus mit der zivilen Produktion.

Mit dem Vespa Motorroller, der 1946 auf den Markt kam, leistete Piaggio in der Nachkriegszeit einen großen Beitrag zur Mobilisierung der italienischen Bevölkerung. Zur Beförderung von Gepäckstücken wurden verschiedene, klappbare Gepäckträger angeboten. Für größere Lasten kam ein, speziell auf die Vespa zugeschnittener, Anhänger in den Handel. Damit geriet der Vespa Roller an seine Grenzen.

1947 kam dann der Urtyp der Ape auf den Markt. Eigentlich war es die dreirädrige Variante des Vespa Roller mit einer Ladefläche, die eine Nutzlast von 200 kg hatte. Als Lastendreirad war sie bestimmt für den Transport von Waren und anderen Gütern in den engen Gassen der italienischen Städte.

War der Urtyp noch ein offenes Gefährt, so erhielt sie in den nachfolgenden Jahren eine Fahrerkabine und es gab sie als offene Pritsche und als geschlossener Kasten.

Ape Typ A
Ape Typ A
Ape Typ C
Ape Typ C

Die Ape entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Lastenfahrzeuge für Kleinunternehmer und Gewerbetreibende. Deshalb brachte Piaggio im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neue Modellvarianten mit zahlreichen Verbesserungen heraus.

Hier ein paar Beispiele.

Ape Pentaro  1961
Ape Pentaro 1961
Ape Car 1971
Ape Car 1971
Ape MP 1966
Ape MP 1966
Ape TM  1982
Ape TM 1982
Ape MPV 1968
Ape MPV 1968
Ape 50  1996
Ape 50 1996
Ape 50  1969
Ape 50 1969
Ape Classic  2018
Ape Classic 2018

Natürlich gab es auch diverse Sondermodelle und Nischenprodukte. Darauf hier näher einzugehen, würde aber zu weit führen. Deshalb hier nur ein Beispiel - die Ape Calessino

Ape Callesino  1956
Ape Callesino 1956
Ape Calessino  2013
Ape Calessino 2013

Wer jetzt richtig neugierig geworden ist, dem können wir an dieser Stelle das Buch von Günther Uhlig "Piaggio Ape - Die fleißige Schwester der Vespa" empfehlen.

Auch wenn die Ape heute noch in einigen Regionen als Transportfahrzeug eingesetzt wird, ist sie

vieler Orts zu einem kultigen Freizeitmobil geworden.